Die Kun-Tai-Ko Selbstverteidigung hat sich seit seiner Stilrichtungsgründung massiv verändert und an die gegenwärtigen Situationen angepasst. Im Kun-Tai-Ko herrscht die Freiheit sich verteidigen zu können ohne in Zwänge, also Vorgaben, rutschen zu müssen. Einzig die Effektivität zählt. Der Gründer des Kun-Tai-Ko hatte bereits in den 60er Jahren sehr hohe Standards gesetzt und war anderen Kampfsportstilrichtungen weit voraus. Als ehemaliger französischer Fremdenlegionär war sein System auf das Überleben ausgelegt. Heute wird das Kun-Tai-Ko gemäß den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland unterrichtet. Maßgeblich weiterentwickelt hat Lucien V. Ott's Schüler, Alfred Kleinschwärzer, der über viele Jahre als Leiter Polizeitraining an der Bundespolizei tätig war, die Effektivität der Ausführung.
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Braungurt Selbstverteidigung ( inkl. Infight-SV) | Schwarzgurt Selbstverteidigung (inkl. SV am Boden & Gegentechniken |
Im Kun-Tai-Ko ist ein der Angriff jeweils vorgeschrieben. Die Verteidigung obliegt dem jeweiligen Trainer, dessen Aufgabe es ist zu jedem Angriff mehrere aktuelle und nach biomechanischen, sowie anatomischen Prinzipien Techniken zu lehren. Hier wird nur eine Auswahl als Beispiel gegeben.
Infight SV bedeutet
dass die Angriffe auf engstem Raum stattfinden und auch auf engstem Raum abgewehrt werden müssen. Z.B. in einer Menschenmenge, in der man andere Unbeteiligte nicht berühren darf. Optimal wäre eine Verteidigung am Platz, ohne große Bein- und Armbewegungen.
Boden SV bedeutet
dass man ohne großen Aufwand und sehr schnell sich aus der Bodenlage zu befreien hat, um wieder in den Stand zu kommen oder jemanden am Boden abwehrt und durch einen Fixierung am Boden bewegungsunfähig macht.
SV Gegentechniken
sind Techniken, die bereits beim Ansatz eines z.B. Hebels das Wissen und die Kenntnis voraussetzen, dass diese durch einen Schritt, durch eine Körperbewegung, durch einsetzen einer Gewichtsverlagerung etc. dem Angreifer es unmöglich macht, seine Technik auszuführen.
Weiterleitungs SV
sind Techniken, die durch Wissen und Kenntnis über diese Materie einen Angriff zulässt, diesen jedoch in einer Art Konter für sich ausnutzt, um in einer eigene Technik zu gelangen. Überwiegend im Bereich der Hebelkunde angewandt.
Alle hier dargestellten Selbstverteidigungstechniken sind Beispiele, die jederzeit durch effektivere oder gemäß Körpergegebenheiten passendere Techniken ausgetauscht werden können. Um stets effektiv sich wehren zu können, muss man die körperlichen Unterschiede bedenken. Gerade diese Voraussetzungen wie groß gegen klein, dick gegen schlank, kräftig gegen schwach, lange Arme gegen kurze Arme etc. etc. bedürfen der Kenntnis der Anatomie, der Schnellkraft, der Biomechanik sowie der Prinzipien der Hebelkunde. Um sich solche Kenntnisse anzueignen, muss man als Schüler oder Meister weiterführende Lehrgänge besuchen, denn diese Inhalte haben zeitlich bedingt kaum Platz in regulären Trainings.